Cheselenflue - Pulsar (7a)

Mit Holmger                                                                                                                                                                                24/09/23

Kurzbeschrieb: Eine sehr schöne Route mit cooler Linienführung durch den Cheselenflue-typischen quergebänderten Kalk. Abgesehen von zwei einfachen und etwas alpinen Seillängen findet man in jeder Länge interessante Kletterzüge an Leisten, Tropflöchern, Henkeln, Schuppen sowie vertikalen und horizontalen Rissen. Obwohl die Route sehr beliebt ist, sind Griffe und Tritte keineswegs poliert. Der Fels ist meist fest, in den leichteren Passagen und auf den Bändern ist allerdings etwas loses Gestein vorhanden - Vorsicht bei mehreren Seilschaften.

Material: 50 m Halbseile (oder Einfachseil plus Tagline), 15 Exen, die meisten davon lang. Zusätzliches Material ist nicht notwendig. 

Führer: Extrem Ost

Anforderung: Die Route ist in den schweren Stellen sehr gut abgesichert, der Schwierigkeitsgrad von 7a ist nirgends zwingend. Da gerade die erste 7a-Länge ziemlich anhaltend ist und danach noch zwei weitere Längen in ähnlichem Schwierigkeitsgrad folgen, hat man in der Route allerdings wenig Spass, wenn man nicht mindestens 6c einigermassen flüssig klettern kann. Der Routenverlauf ist dank den vielen Bohrhaken kaum zu verfehlen, bedarf allerdings etwas Voraussicht beim Verlängern der Exen, sonst droht enormer Seilzug.

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Die Cheselenflue steht für Pläsirkletterei vom Feinsten: tolle Moves, sehr gute Absicherung, entspannter Zustieg und schöne Umgebung

Zustieg: Vom Parkplatz respektive der Bushaltestelle Stöckalp (1071 m) folgt man dem Wanderweg in Richtung Melchsee-Frutt bis man auf ca. 1430 m ein Bächli quert. Gleich nach diesem steigt man Steinmännchen und blauen Punkten folgend über einen steilen Pfad und schliesslich ziemlich direkt über die Geröllhalde zum Wandfuss auf. Der Pulsar ist die erste Route von links (Markierung nicht mehr sichtbar).

 

Die erste Seillänge (5b) ist noch kein Highlight. Hier gilt es, Seilzug zu vermeiden und auf loses Gestein zu achten.

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Das Panorama stimmt.

 

 

Die zweite Seillänge wartet dann mit einer für 6b schon ziemlich knackigen Einzelstelle auf, die aber problemlos A0 lösbar wäre. Auch hier gilt es aufgrund des S-förmigen Routenverlaufs, die Exen clever zu verlängern.

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Steiler Start in Länge 2

 

 

Die dritte Länge (6c) ist wohl diejenige, die mir am besten gefallen hat. Erst an Untergriffen, dann an einer Piazschuppe geht es kräftig aber äusserst gutgriffig aufwärts - später folgt dann noch eine etwas knifflige/plattige Stelle (Bild). Alles in allem einfacher als es erst den Anschein macht, super abgesichert und eher gutmütig bewertet.

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Am Ende der tollen dritten Seillänge

 

 

Auch die vierte Seillänge (6a+) fand ich toll. Erst ein paar Meter aufwärts, dann für gut 15 m leicht abwärts traversierend erreicht man einen gutgriffigen Aufschwung und nach ein paar weitern Metern den Stand.

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Einfach aber spektakulär - die vierte Seillänge

 

 

Es folgt eine lange, alpine und meist leichte fünfte Seillänge (6a+) mit ein paar Einzelstellen. Highlight ist hier eine mit Chickenheads versehene Platte (der einzige "Runout" in der Route). Seilzug ist hier kaum zu vermeiden.

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Am Ende der alpinen fünften Seillänge

 

 

Mit der sechsten Seillänge wird dann die erste 7a geklettert. Leicht überhängend geht es  an grossen, leicht sloperigen Griffen aufwärts, bevor eine erste, schwerere Stelle wartet. Hat man die geschafft, findet man ein paar Schüttler und erreicht durch etwas leichteres Gelände das Dächli unter dem Standplatz. Hier muss man nochmals clever klettern und ein paar Körner im Tank haben, um nicht kurz vor dem Ziel abgeschüttelt zu werden. Alles in allem hat die Länge keine schwere Einzelstelle und  ist relativ straightforward, jedoch ziemlich pumpig. 

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Nun wird es steil!

 

 

Die siebte Seillänge (7a) ist ziemlich kurz und deutlich weniger pumpig, dafür bewegungstechnisch etwas anspruchsvoller. Hier gilt es, den Körper richtig zu positionieren, um die Kanten des Felses optimal zu nutzten. Wirklich tolle Züge , die hier warten!

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Die zweite 7a-Länge ist eher technisch als streng.

 

 

Die achte Seillänge (6c+) startet technisch knifflig, dann folgt eine tolle Untergriffstelle und ein kleiner Aufschwung, bevor es nach einer leichteren Passage über einen weiteren Bauch geht. Dieser hat es in sich, die rettenden Griffe sind nicht leicht zu finden und auch nicht gerade gross, besonders wenn die Arme schon etwas müde sind. Diese Stelle kann einem durchaus noch um den Routendurchstieg bringen, und ich bin mir nicht so sicher, ob die Länge wirklich leichter ist als die vorhergehenden. Wiederum ist die Stelle aber äusserst dicht mit Bohrhaken versehen und sehr gut A0 lösbar.

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Die achte Länge ist nicht zu unterschätzen.
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Am Ende der achten Seillänge

 

 

Sind diese Längen geschafft, sollte man keinesfalls auf die letzten beiden verzichten! Die neunte Länge (6b) beginnt mit einer einfachen Traverse, anschliessend manövriert man sich an etwas versteckten aber riesigen Griffen unter einem Dach durch und über dieses hinauf. Wirklich toll und eher gutmütig für den Grad.

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Auch die zweitletzte Seillänge ist sehr lohnenswert.

 

Die zehnte Länge (6b+) beginnt mit einem dank grossen und scharfen Schlitzen leicht zu kletternden Überhang und legt sich dann etwa zurück - die griffigen Schlitze bleiben aber. Kriegt man mal einen etwa sloprigen Griff in die Hand, streckt man sich einfach zum nächsten - wirklich genial! Ganz zuletzt und schon fast unerwartet zieht die Kletterei dann doch noch etwas an und rechtfertigt die Bewertung.

 

Abstieg:  Abseilen über die Route zu Stand 9, dann direkt zu Stand 7 (anpendeln) und weiter  zu Stand 5 (alternativ zu Stand 6 und dann zum Extrastand etwas unterhalb). Weiter zu Stand 4 und anschliessend zu einem Standplatz am Felsfuss links der Route. Von diesem über Gras und eine Felssrinne zum Einstieg.