Mit Holmger 15/08/21
Kurzbeschrieb: Die Route besticht durch exzellenten, rauen Granit, vielseitige Kletterei und lange ästhetische Risse, die ganz schön pumpig sind. Jede einzelne Seillänge ist ein Highlight! Es empfiehlt sich, den Original-Direkteinstieg (6a+) zu wählen. Diese Länge ist eine der besten und deutlich weniger schwer als es von unten den Anschein macht. Wegen den längeren Zu- und Wiederaufstieg sollte man einigermassen zügig unterwegs sein, falls man die Tour als Tagestour von Chamonix aus unternimmt.
Material: 50-60 m Halbseile, 2 Sets Cams 0.3-3, Keile, Schlingen, 10-12 Exen, Gletscherausrüstung für den Zustieg
Führer: Chamonix (Rockfax) oder Mont-Blanc GRANITE vol 4 (JMEditions); wir haben beide Führer benutzt und fanden den Mont-Blanc GRANITE deutlich besser; neben dem Bild-Topo findet man hier auch einen guten Textbeschrieb der einzelnen Seillängen.
Anforderungen: Als Kalkletterer kamen uns die Risslängen wie erwartet recht knackig vor. Länge ist 4 (6a) ist nie allzu schwer aber mit seinen 50 m recht pumpig, in Länge 5 (6b), braucht man doch etwas Reserve, um neben dem Klettern auch noch vernünftig absichern zu können. Die Stände sind zum Abseilen ausgerüstet, ansonsten gibt es kein fixes Material. Der Zustieg führt über einen oftmals spaltenreichen Gletscher und bedingt somit Hochtourenerfahrung sowie sicheres Steigeisengehen.
Zustieg: Von der Aiguille du Midi steigt man über den schmalen Firngrat ca. 100 Höhenmeter auf einen Sattel ab, wo man sich für die Querung des Gletschers anseilt. Von dort gelangt man erst nach rechts, dann nach links ausholend unter die Wand der Point Lachenal. Je nach Stand des Gletscher besteht die erste Seillänge (4a) aus eine kurzen "Boulder" und kann noch mit Bergschuhen seilfrei gemacht werden, da sich oben ein bequemer Platz zum Schuhwechsel befindet
Abstieg: Man seilt über die Route oder eine der Nachbarrouten ab und steigt dann wieder über den Zustiegsweg auf (ca. 500 hm, je nach Schneebeschaffenheit ca. 90 min -> letzte Bahn um 18:30) Alternativ kann auch über den Gipfel der Pointe Lachenal ausgestiegen werden, was aber die Mitnahme der Hochtourenausrüstung bedingt und wenig Zeitersparnis bringt.