An der Cheselenflue haben wir die meisten Routen schon geklettert, die Routen im rechten Wandteil kennen wir aber noch nicht. So nehmen wir uns heute die "Flaschengeist" vor. Vom Parkplatz Stöckalp steigen zum schönen Klettergarten auf. Daran vorbei geht es weiter - erst im Bachbett, dann über den steilen mit Geröll durchsetzten Grashang. So kommen wir nach etwa einer Stunde zum mit einer Zeichung gut markierten Einstieg. Wir hatten befürchtet, es könnte an der sonnenexponierten Wand zu heiss werden, doch mit dem leichten Wind ist es zwar warm, aber noch gut aushaltbar.
Die erste Seillänge (6c) - eine lange Traverse nach rechts - ist gleich die härteste. Nach dem technisch schönen und nicht allzu anstrengendem ersten Drittel folgt steile athletische Kletterei. Eigentlich ist kein Zug wirklich schwer, aber als Sequenz sehr, sehr pumpig. Trotzdem aber auch technisch interessant und schön, gerade das letzte Drittel vor dem Stand.
Die nächste Seillänge (6c) ist weniger steil und deshalb etwas weniger athletisch, aber immer noch recht anstrengend. Der Fels ist hier bombenstabil und die Kletterei äusserst lohnend - wirklich schön! Die nächste Seillänge (6b+) fordert dann physisch kaum, bietet aber ein paar technisch knifflige Traversen, wobei eine davon für kleine Kletterer schwierig ist, eine andere eher den grossen Kletterer herausfordert. Nun folgt eine 6b mit einem etwas mühsamen Start weg vom Stand, dann aber wird die Kletterei äusserst spannend. Nach einen Spreizschritt leicht abwärts traversiert man an kleinen Griffen nach links, bevor leichtere aber schöne Kletterei an guten Griffen zum Stand führt.
Die letzte Seillänge (6a) bietet dann nochmals sehr lohnende und entspannte Kletterei an guten Griffen. Nun ist die Route leider schon fertig. Da wir aber beide noch von vorherigen Klettertagen müde sind und auch das Wetter nicht besonders stabil ist, sind wir ganz zufrieden mit dem heute gekletterten und seilen ab. Nach einem etwas mühsamen Abstieg über das Geröll gönnen wir uns noch einen grossen Coup im Bergrestaurant Stöckalp und beschliessen, bald wieder zu kommen um die benachbarte "Stairway to heaven" zu klettern.