Charakter: Als Tagestour von der Engstligenalp aus eine lange Tour mit mehreren Aufstiegen und Abfahrten, häufigem Perspektivenwechsel und grossartiger Aussicht zu den Berner und Walliser Alpen. Die Schwierigkeit der Tour hängt hauptsächlich von den Verhältnissen am Chindbettipass und am Früehstücksplatz ab.
Eckpunkte: Engstligenalp - Chindbettipass (- Rote Totz) - Lämmerenhütte (- Lenker Strubel) - Wildstrubel Mittelgipfel (- Grossstrubel) - Früestücksplatz - Engstligenalp
Besonderes: Mit einer Übernachtung auf der Lämmerenhütte kann die Tour sehr gut auf 2 Tage aufgeteilt werden.
Aufstieg: Von der Engstligenalp steigt man erst ziemlich direkt in Richtung Chindbettihore zu einem kleinen See bei Punkt 2350 m auf. Von dort geht es dann - dem steilsten Gelände ausweichend - zum Chindbettipass (2623 m), wobei hier mehrere Varianten möglich sind.
Vom Chindbettipass fährt man nun nach Südosten bis auf ca. 2500 m ab, wobei die ersten paar Meter nach dem Pass je nach Verhältnissen zu Fuss abgestiegen werden müssen.
Sanft ansteigend geht es nun durchs Tälli bis zum Tälliggletscher (oder was davon übriggeblieben ist). Auf ca. 2640 m zieht man dann entweder direkt auf die Rote Totz Lücke zu, oder aber man steuert den Roten Totz an, den man für wenige zusätzliche Höhenmeter mitnehmen kann. Dazu gewinnt man erst den Grat südwestlich vom Roten Totz und umgeht dann den Roten Totz auf dessen Südseite. Über seine Westflanke gelangt man dann leicht zum Gipfel (2847 m). Falls man nach der Besteigung weiter zu Punkt 2830 m vor der Rote Totz Lücke geht und deshalb nicht abfellen möchte, ist man wohl schneller zu Fuss, Aufstieg und Abfahrt sind aber auch gut mit Ski möglich.
Wieder zurück am Grat südwestlich des Roten Totz steigt man weiter zu Punkt 2830 m oberhalb der Rote Totz Lücke auf. Von hier fährt man nun durchs Lämmerental oder über den breiten Rücken des Lämmerengrates zur Lämmerenhütte (2502 m) ab.
Nach der Lämmerenhütte geht es noch etwas weiter leicht abwärts um den Südwestausläufer des Lämmerenhorns herum, bevor man dann erst sanft, dann etwas steiler ansteigend über den Wildstrubelgletscher aufsteigt (Gletscherausrüstung empfehlenswert).
Auf 3000 m wird das Gelände wieder flacher. Hier kann man nun je nach Zeit, Lust und Fitness erst noch zum Lenker Strubel (3244 m) aufsteigen, oder direkt den Mittelgipfel (3242 m) anpeilen.
Die letzten Meter zum Mittelgipfel sind dann wieder etwas steiler und oft abgeblasen, so dass man evtl. einige Schritte zu Fuss gehen muss.
Abfahrt: Vom Gipfel fährt man nun möglichst die Höhe haltend mehr oder weniger dem Grat entlang zum Sattel zwischen Mittelgipfel und Grossstrubel ab (Punkt 3090 m), wobei man bei Punkt 3295 m ein paar Meter hochsteigen muss.
Vom Sattel kann man nun noch den Grossstrubel (3242 m) besteigen, oder man fährt direkt über den Ammertengletscher zum Früestücksplatz ab. Um diesen zu erreichen, quert man auf ca. 2960 m zwischen den beiden Felsriegeln durch.
Die Schwierigkeit bei der Abfahrt/dem Abstieg vom Früestücksplatz hängt sehr von den Bedingungen, respektive der Grösse der Wächte ab. Oft schaufeln Bergführer den Durchgang frei - herzlichen Dank! Trittsicherheit, beziehungsweise eine sehr sichere Abfahrtstechnik (bei entsprechenden Bedingungen und Können kann auch abgefahren werden) sind dennoch Voraussetzung, denn hier will man nicht runterfallen.
Nach der Stufe beim Früestücksplatz fährt man entweder über den nordwestlichen Ausläufer des Strubelgletschers und seinen Kessel nach Gruebi und erreicht so die Engstligenalp. Bei sicheren Verhältnissen lohnt sich aber die Abfahrt durch eines der Flyschweng-Couloirs. Neben der (bei entsprechendem Schnee) sehr lohnenswerten Abfahrt hat dies den Vorteil, dass man sich am Schluss vom Schlepplift zur Bahnstation ziehen lassen kann ;-).
Zeit ganze Runde: | 5-8 h |
Höhenmeter: | Je nach Anzahl Gipfel, die man mitnimmt ca. 1900 -2300 hm |
Distanz: | Je nach Anzahl Gipfel, die man mitnimmt 24-30 km |
Anforderungen:
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Mehrheitlich einfache Tour, die Passagen beim Chindbettipass und Früehstücksplatz erfordern jedoch gute Abfahrtstechnik und Trittsicherheit |
Ausrüstung:
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Gletscherausrüstung; Steigeisen und Pickel sind beim Früehstücksplatz oft hilfreich oder sogar nötig. |
Karte: | Swisstopo |