Buoux ist der perfekte Ort für Leute, die klettern und Genuss französischer Küche kombinieren wollen. Mit weit über 100 Routen ist Buoux ein Paradies für Liebhaber von Kalklettereien, in den umliegenden Städtchen findet man unzählige Bäckereien und gute Restaurants die südfranzösische und lokale Spezialitäten anbieten. Von den Parkplätzen gelangt man auf gut ausgetretenen Wegen in 10 Minuten zu den Sektoren, an deren Wandfuss genug Platz ist, um gemütlich zu picknicken. Auch wenn Buoux ein paar einfache Routen aufweist, ist es kein typisches Anfängergebiet, und man sollte etwa 6b bis 6c klettern, um richtig auf die Rechnung zu kommen. Gerade in den unteren Graden ist die Bewertung eher hart und die Hakenabstände manchmal sportlich. Von 6b an sind die Routen aber gut abgesichert, mit nahen Abständen bei der Crux und etwas weiteren in leichterem Gelände. Das Hakenmaterial ist neu und von guter Qualität. Der Fels ist geprägt von Löchern; je nach Sektor überwiegen kleine, scharfkantige Löcher und Dellen, oder grosse Löcher mit oft glattpolierten Ränder. Dementsprechend ist die Kletterei mal eher technisch und fussarbeitbetont oder eben steil und dynamisch.
Beste Jahreszeit: Buoux eignet sich vor allem für Frühling (Ende März bis Mitte Mai) und Herbst, da die Wände fast den ganzen Tag sonnenexponiert sind. Auch im Winter ist klettern möglich, allerdings sind die Chancen auf gutes Wetter im Frühling und Herbst besser.
Anreise: Von der Schweiz lohnt sich die Anreise mit dem Auto (über Genf-Valence-Avignon, ca. 7 h vom Umgebung Zürich), da ein Auto vor Ort praktisch ist. Alternativ kann man nach Marseille oder Avignon fliegen.
Unterkunft: In Buoux selbst befindet sich zwar eine Herberge, sonst gibt es dort aber praktisch nichts und das Örtchen ist zu weit von den Felsen weg, als das man täglich zu Fuss hinwandern möchte. Als Ausgangsbasis zum klettern eignet sich das Städtchen Apt (ca. 20 Autominuten von den Kletterfelsen entfernt). Hier gibt es einen Camping Platz, die Auberge le Luberon, wo man auch gut isst, oder das Aparthotel Suite Home, das Zimmer mit Kochnische vermietet. Neben vielen guten Restaurants (empfehlenswert sind z.B. la Chastelle, Bistro de France, Chez mon cousin Alphonse) gibt es hier das Maison des Pains, eine Bäckerei/Confiserie, die täglich von 05:00-20:00 geöffnet hat.
Wer nicht täglich mit dem Auto zu den Kletterfelsen fahren will, kann auch in der sehr idyllischen Auberge des Seguins, direkt beim Klettergebiet übernachten.
Führer: Der "France: Haute Provence" von Rockfax besticht mit sehr genauen Fototopos und gibt zu den meisten Route eine kurze Beschreibung über deren Charakter. Ausserdem findet man hier eine Bewertung der Lohnenswertigkeit jeder Route, die sehr gut mit unserem Empfinden übereinstimmte. Bis auf ein paar ganz neue Routen deckt der Führer das Gebiet sehr gut ab und enthält ein paar weitere lohnenswerte Gebiete wie Céüse, St. Léger oder Orpierre.
Ausrüstung: Die Sektoren weisen mehrheitlich Sportkletterei über eine Seillänge auf. Es gibt allerdings auch Sektoren, wo man bis zu 5 Seillängen aneinander hängen kann, dabei kann aber immer mit einen Einfachseil abgeseilt werden. Für die meisten Routen reicht ein 60 Meter Seil, für einige ist ein 70 Meter Seil notwendig. 14-16 Expressen reichen aus, davon ein paar lange. Für ein paar der leichteren Routen in Rissen und Verschneidungen können Keile und Friends ein paar Runouts entschärfen, es ist aber ein typisches Tradgebiet.
DSF: Nach einem steilen Start an etwas rutschigen Henkeln und einem etwas hohen ersten Haken folgt technische Kletterei an kleinen, scharfkantigen Tropflöchern.
Empfehlenswerte Route: Pepsicomane, 6b
Styx Wall: Es überwiegt technisch anspruchsvolle Kletterei an kleineren und grösseren Tropflöchen - mal steil, mal eher geneigt, die viel Fingerkraft erfordert.
Empfehlenswerte Routen: Andeavor, 6b, Buffet froid 6c (allerdings um die Crux relativ sportlich abgesichert und für kleine Leute schwer zu klippen)
Rêve: Hier bin ich nur die Route Le Condor (6a) geklettert: ein kleines Highlight, das Loch- und Risskletterei verbindet. Nach ein paar kräftigen Zügen an einem etwas rutschigen Riss kommt - zumindest für kleine Leute - die Crux, bis man eine gute Risskante erreicht. Dieser folgt man in Piazkletterei, wobei man immer wenn es anstrengend wird auf gute Griffe im Riss oder an der Seitenwand ausweichen kann. Der Ausstieg über das abschliessende Dach kann entweder direkt (für grosse Leute) oder links umgehend erfolgen.
Scorpion: Im linken Teil überwiegt powervolle Kletterei an relativ grossen und rutschigen Löchern, im rechten Teil ist die Wand feingriffiger und weniger steil.
Empfehlenswerte Routen: Le Rut (6a) ist bewegungstechnisch sehr
interessant und braucht nur über das Dach kurz etwas Kraft - definitiv viel lohnenswerter als es auf den ersten Blich aussieht.
La plage: Diesen Sektor erreicht man entweder über eine Art Klettersteig vom Sektor Scorpion, oder in dem man eine der längeren Routen dieses Sektors klettert und oben aussteigt (leichte Kraxelei). Die Routen hier sind stark überhängend und eher schwierig (um 7c).
Empfehlenswerte Route: Relax Max, 6b+: Nach ein paar kräftigen, weiten Zügen (ganz schön hart für den Grad) folgt eine technisch äusserst spannende Passage an kleingriffigen grauem Kalk.
Pilier des Fourmis: Hier bin ich nur le roi de la jungle geklettert: zwar kurz, aber abwechslungsreich und knackig - definitiv lohnenswert.
Autoroute: Die meist langen Routen in diesem Sektor beginnen oft und bouldrig, bevor es über scharfen Lochkalk weitergeht.
Empfehlenswerte Routen: La Mimi aux Champs, 6b+